Jürgen Kuhn
In Welzheim aufgewachsen und auch dort zur Schule gegangen, begegnete ich während der Schulzeit bereits um 1984 ersten Computern. Bei einem Onkel durfte ich damals einmal einen der frühen IBM-PCs benutzen, was mich unheimlich faszinierte. Allerdings waren diese Kisten da für einen Schüler eigentlich noch unerreichbar oder zumindest unbezahlbar. Auch war so ziemlich jeder „normal denkende“ der Meinung, so etwas würde man privat wohl nie brauchen – „als ob sich diese Home-Computer überhaupt irgendwann mal durchsetzen!“
„Und überhaupt, wenn man sich schon für so neumodisch Zeugs interessiert“ dann solle man doch wenigstens erst „was g’scheits“ 😉 lernen.
Programmieren, zuerst mit „Brotkasten“ und Basic
Auf dem Schulhof und in „Computer-AGs“ wurden hingegen damals bereits 8bit Computer, vorne weg der C64 heiß diskutiert. Ich war glücklich, als die Schule sehr schnell mehrere dieser „Brotkästen“ beschaffte und für damalige Verhältnisse damit wohl besser ausgestattet war, als so manche Schule heute. In einer Computer-AG konnte ich so erste gehversuche mit dem C64 machen und der „Brotkasten“ wurde schnell zum „Brutkasten“ mit dem wir über ersten Basic Programmen brüteten, d.h. wir „entwickeln“Software. Das war es, was mich dann um 1986/1987 dazu bewegte, mein Taschengeld dann doch nicht für einen Moped zu sparen, sondern umgehend in die angesagteste „IT“ in Form eines Commodore d.h. gleich in den größeren 128D zu investieren. Hauptsächlich auf besagtem C128D, war ich dann bis grob 1992 „unterwegs“. Der konnte schon deutlich mehr als ein 64er, war aber zu diesem vollständig kompatibel. Mein C128D ist mir noch heute „heilig“, und steht nun 35 Jahre später, gepflegt in einer kleinen „Museums-Ecke“ hier im Büro – und ja – er geht noch!
Das war eben haltbar gebaute Technik, im Vergleich zu so manchem aktuellen „Schlapptop“ das heute auch schon mal mit weniger als drei Jahren bei uns in der Reparaturwerkstatt landet.
Aus 8bit werden 16, 32, 64…
Parallel (zu Commodores Untergang) ging die „Reise“ auch für mich natürlich weiter, zunächst auf einem 486 SX25, dann einem 486DX-irgendwas, später nach Lehre, Arbeit und Weiterbildung schrieb ich meine Technikerarbeit auf einem DELL P200, das war damals die ultimative CAD-Workstation! Neupreis damals mit Windows 95, MS-DOS, 3.5GB! Festplatte und allem was man eben braucht, wie Matrox-Millenium Grafikkarte, Modem, Soundblaster- Karte, Netzwerk und einem alleine 700DM teuren 4-fach CD-Brenner, für einen (wieder mal) Schüler wirklich fast unvorstellbar wahnsinnige 5000 Deutsch-Marks!
Maschinenbautechniker, Softwareentwickler, und Administrator
Die Investition hatte sich wohl gelohnt… mit Staatlich geprüftem Techniker Fachrichtung Fertigungstechnik und selbst angeeignetem Wissen in der Entwicklung von Software, verabschiedete ich mich im Jahr 1998 direkt im Anschluss aus der Maschinenbau-Laufbahn in Richtung Hauptberuflich „IT“. Ich ging direkt zu einem bekannten CAD/CAM Softwarehersteller als Softwareentwickler. Dort machte ich im Laufe der Zeit Bekanntschaft mit Windows 98, NT, 2000 und XP, sowie mit OS2 und konnte auch schon mit ersten Linux-Distributionen Erfahrungen sammeln. Natürlich gab es auch allerlei Hardware, Server und Netzwerktechnik die ich zusammen mit einem Kollegen dort nebenbei auch noch zu betreuen hatte. So kam zum Entwickler auch noch der Admin-Job.
Jürgen Kuhn IT-Dienstleistungen
Wiederum 10 Jahre später und nach vielen km durch Deutschland und angrenzende Länder für den CAD/CAM Softwarehersteller, zog es mich dann wieder nach Welzheim.
Während einer Übergangsphase als Entwickler bei einem Anlagenhersteller reifte in mir 2008/2009 der Gedanke, es endlich selbstständig versuchen zu wollen, worauf ich Anfang 2010 die Firma „Jürgen Kuhn IT-Dienstleistungen“ gründete, die Sie nun seit über 12 Jahren kennen sollten, oder deren Webseiten Sie glücklicherweise soeben gefunden haben.
2010 Gründung als „ein-Mann-Startup“
Während der ersten Jahre wurde parallel immer wieder unser Büro ausgebaut und unter dem Dachboden erweitert. Es gab auch recht schnell größere Kunden…, so mussten Umbau und Kunden lange Zeit parallel laufen. Seit diesen wilden „Startup-Zeiten“ hat sich inzwischen einiges getan und es bewegt sich auch weiterhin einiges. „ME4IT“ wächst, wir sind bereits seit einigen Jahren Ausbildungsbetrieb und ehemalige Azubis sind heute unsere Mitarbeiter.
Die richtige Mischung macht’s
Es steckt zwar immer noch der „Metaller“ in mir, das hilft auch sehr, die heutigen Anforderungen unserer Industrie- Kundschaft zu verstehen und in IT-Lösungen umzusetzen, doch beruflich sehe ich mich heute mehr als IT-ler oder „IT-Nerd“.
Neben Werkzeugmacher und Maschinenbau-Techniker bin ich inzwischen, trotz „Quereinstieg“ nicht nur Ausbilder für Fachinformatiker, sondern mittlerweile auch selbst als Prüfer für Fachinformatiker der Fachrichtung Systemintegration im Prüfungsausschuss der IHK.
Das dürfte deutlich belegen, dass ich beide Welten recht gut „zusammen unter einen Hut“ bekomme und speziell unseren Industriekunden dadurch einen Mehrwert bieten kann der mit „nur“ IT-Laufbahn nicht zu bieten wäre.
Ich profitiere durchaus auch heute noch von meiner Werkzeugmacher-Ausbildung, und stelle immer wieder fest, wie hilfreich und wichtig die gelernte Präzision und Perfektion auch beim Arbeiten in der IT ist, selbst schon beim Bau unserer Workstations oder der Reparatur eines PCs oder Notebooks.
Maschinenbau verbinde ich nun, also seit mehr als 25 Jahren professionell mit IT und erweitere dabei praktisch mein Wissen in beiden Bereichen fortlaufend durch die ständig neuen Anforderungen unserer Industrie-Kunden.
Bei so einer „Mischung“ ergeben sich dann irgendwie zwangsläufig auch schon mal extremere Projekte wie der Komplettumbau einer steuerungsseitig defekten, aber mechanisch TOP erhaltenen EMCO F1P CNC-Fräsmaschine auf eine aktuelle PC-basierte Linux-CNC-Steuerung oder beispielsweise auch Bau oder Optimierung eigener 3D-Drucker.
…und dann ist da ja noch der „Hobby-Schrauber“
War zu Anfang die IT für mich ein Hobby, so ist es heute genau umgekehrt und „Metall-Arbeiten“ inzwischen Hobby und Ausgleich zur immer schnelllebigeren IT-Welt. So wird schon mal das eine oder andere ältere „Technik -Schätzchen“ von mir restauriert, wie beispielsweise eine kleine, präzise „Lesto“-Drehbank, genauso wie Mopeds, Fahrräder, Oldtimer und sonstige schöne „Old-School-Technik“. Am liebsten mag ich da alles was „fährt“ und möglichst im letzten Jahrtausend entwickelt und gebaut wurde. Noch schöner ist’s, wenn’s auch noch nach Öl und Benzin riecht 😉