E-Bike-Tacho Reparatur

„China-Schrott“ von Bosch mit winzigen 250mAh Lipo-Akkus und die auch noch noch verklebt und eingelötet…

Das schreit ja förmlich wieder mal nach geplanter Obsoleszenz! – Muss denn immer alles gleich nach Ablauf der Garantie VERRECKEN? Wo bleibt da die Nachhaltigkeit, wenn selbst der „umweltfreundliche Radfahrer“ sein Elektro-Fahrrad nach 2-3 Jahren zum Elektroschrott erklären und möglichst gleich wegwerfen soll.

Der Frühling naht – also Akku laden und raus mit dem E-Bike…

Tja, wäre schön gewesen wenn, ja wenn nach dem Winterschlaf auch der Bosch-Tacho wieder erwacht wäre. Doch dieser Bosch Tacho stellt sich tot – er gibt leider keinerlei Lebenszeichen mehr von sich!
Zudem, welch ein konstruktiver Schwachsinn, ohne das Teil funktioniert das ganze E-Bike nicht.

Es bleibt uns also nichts andere übrig, wie rauf damit auf den Serviceplatz, denn so schnell geben wir ja bekanntlich nicht auf. Wer Computer repariert, wird wohl auch Fahrradcomputer reparieren können. Kurz ein paar Werkzeuge auf den Tisch und ran an die Arbeit. Das richtige Werkzeug, Lötstation, Entlöt-Pumpe und ein paar Schraubendreher in Uhrmacher-Dimensionen vorausgesetzt, ist die Reparatur dieses Bosch Fahrrad-Tacho im Grunde auch kein Hexenwerk. Den Tacho zu öffnen, ist allerdings schon die erste absichtlich eingebaute Hürde. An unserem Exemplar waren jedenfalls 2 der Schrauben mit Kleber verfüllt, so dass unerfahrene Schrauber, da möglichst gleich die Kreuzschlitzschrauben so vergurken, dass die nicht mehr herauszubekommen sind. Mit einer entsprechenden Pinzette oder Nadel lassen sich die Schrauben aber vorher freilegen.

Die eigentliche Ursache des Defekts ist nach dem öffnen schnell gefunden. Es ist ein defekter Lipo-Akku – wie könnte es auch anders sein. Also wieder mal ein Bauteil im einstelligen Euro-Bereich, das ein ganzes Gerät, in dem Fall ein E-Bike unbrauchbar macht. Selbstverständlich fest eingebaut, VERKLEBT und VERLÖTET anstatt einfach von außen zu wechseln. Wie kann man auch Nachhaltigkeit erwarten, bei einem mehrere tausend Euro teuren E-Bike mit Antrieb eines namhaften „Marken-„Herstellers. Ein genauerer Blick auf die Rückseite des Bosch-Tachos und da steht dann auch schon was man erwarten darf… „Made in China“ was auch sonst.

„Ende gut Alles gut!“ – Der Tacho ist repariert, ein neuer Akku vom Typ 502030 für ein paar Euro ist eingelötet, mit grob 45Minuten Aufwand ist das E-Bike repariert und kann wieder auf die Straße.

Fazit:

Qualität konnte Bosch nicht nur im Zweiradbereich schon mal besser, da bin ich sicher, denn Uralt-Bosch-Technik fahre ich gelegentlich auch mit meinem Oldtimer-Moped durch die Gegend. Die alte Bosch-Elektrik (Zündung und Lichtmaschine) funktioniert einfach und das eigenartigerweise schon seit über 50 Jahren. Und sollte einmal der Tacho defekt sein (kein Bosch), dann fährt der Hobel trotzdem noch!